
Immobilienkredit Ausland: Voraussetzungen und Finanzierungsmöglichkeiten
9. Januar 2025
Immobilienfinanzierung für Selbstständige: Voraussetzungen und Möglichkeiten
26. Februar 2025Kann ich meine abbezahlte Immobilie beleihen?
✔Erfahren Sie, wie Sie Ihre abbezahlte Immobilie beleihen und flexibel Kapital freisetzen können.
✔Entdecken Sie Vorteile, Voraussetzungen und Alternativen!
Eine abbezahlte Immobilie zu beleihen, kann für Haus- und Wohnungseigentümer eine attraktive Möglichkeit sein, Kapital freizusetzen. Dabei bleibt das Eigenheim erhalten, während Sie die Vorteile eines Kredits nutzen können. Doch was genau bedeutet es, eine Immobilie zu beleihen, und wie unterscheidet sich dieser Weg von einem Verkauf? In diesem umfassenden Ratgeber werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Aspekte, die Sie beachten sollten, wenn Sie Ihr Haus beleihen möchten.
Was bedeutet es, eine Immobilie zu beleihen?
Eine Immobilie zu beleihen bedeutet, dass Sie als Eigentümer Ihre Immobilie als Sicherheit für ein Darlehen bei einer Bank oder einem anderen Kreditgeber hinterlegen. Häufig erfolgt dies durch die Eintragung einer Hypothek oder Grundschuld ins Grundbuch. Die Höhe der Kreditsumme hängt dabei vom sogenannten Beleihungswert ab, der meist unter dem aktuellen Marktwert Ihrer Immobilie liegt.
Diese Form der Kapitalbeschaffung eignet sich besonders, wenn Sie finanzielle Mittel für größere Projekte oder Investitionen benötigen, ohne Ihre Immobilie verkaufen zu müssen. Die Voraussetzungen und Möglichkeiten für Selbstständige bei einer Immobilienfinanzierung können dabei spezifische Aspekte mit sich bringen, die es zu beachten gilt, etwa bei der Bonitätsprüfung oder Einkommensnachweisen. Im Gegensatz zu einem Verkauf bleibt das Eigentum bei Ihnen, und Sie profitieren weiterhin von potenziellen Wertsteigerungen. Gleichzeitig gewinnen Sie kurzfristig Liquidität, die Sie beispielsweise für Modernisierungen, Investitionen oder als zusätzliche Sicherheit im Alter nutzen können.
Definition: Beleihung
Die Beleihung beschreibt im Rahmen einer Baufinanzierung die Möglichkeit, den Wert einer Immobilie als Sicherheit für einen Kredit zu nutzen. Ein Teil des Immobilienwerts – der sogenannte Beleihungswert – wird von der Bank als Sicherheit anerkannt. Da Kreditgeber immer Risiken wie Marktschwankungen oder Zahlungsausfälle einkalkulieren, liegt der Beleihungswert meist zwischen 60 % und 80 % des Marktwerts.
Wichtige Begriffe rund um die Beleihung:
- Beleihungswert: Der Wert, den die Bank als Grundlage für die Kredithöhe nutzt.
- Grundschuld: Ein Eintrag im Grundbuch, der den Kredit absichert.
- Beleihungsauslauf: Das Verhältnis zwischen Darlehenshöhe und Beleihungswert.
Durch diese Mechanismen schafft die Beleihung Sicherheit für beide Parteien: Der Kreditnehmer erhält Zugang zu Kapital, während der Kreditgeber im Falle eines Zahlungsausfalls abgesichert ist.
Unterschied zwischen Verkauf und Beleihung
Der wesentliche Unterschied zwischen einem Verkauf und einer Beleihung besteht darin, ob das Eigentum an der Immobilie übertragen wird oder nicht.
- Verkauf einer Immobilie: Beim Verkauf wird das Eigentum vollständig an den Käufer übertragen. Sie erhalten den Kaufpreis als einmalige Auszahlung, geben jedoch alle Rechte an der Immobilie ab. Dies bedeutet, dass Sie nicht mehr von künftigen Wertsteigerungen profitieren können. Ein Verkauf ist dann sinnvoll, wenn Sie keinen weiteren Nutzen aus der Immobilie ziehen möchten oder der Kapitalbedarf sehr hoch ist.
- Beleihung einer Immobilie: Bei der Beleihung bleibt das Eigentum bei Ihnen, und die Immobilie dient als Sicherheit für ein Darlehen. So können Sie Kapital freisetzen, ohne die Immobilie verkaufen zu müssen. Allerdings verpflichten Sie sich zur Rückzahlung des Darlehens in Form von Zinsen und Tilgungen.
Die Beleihung ist somit eine gute Wahl, wenn Sie Ihr Eigenheim behalten möchten, aber kurzfristig Liquidität benötigen. Der Verkauf hingegen eignet sich, wenn Sie keine langfristige Bindung an die Immobilie haben und sofort den vollen Wert nutzen möchten.
Gründe für die Beleihung einer abbezahlten Immobilie
Es gibt zahlreiche Anlässe, warum Haus- oder Wohnungseigentümer eine abbezahlte Immobilie beleihen möchten. Neben der Flexibilität, die diese Option bietet, können Sie Ihr Vermögen nutzen, ohne Ihr Eigentum zu verkaufen. Die häufigsten Gründe sind:
- Finanzierung von Renovierungen oder Modernisierungen
- Investitionen in weitere Immobilien
- Konsolidierung von Schulden
Im Folgenden betrachten wir diese Gründe genauer.
Finanzierung von Renovierungs- oder Modernisierungsmaßnahmen
Ihr Zuhause instand zu halten oder zu modernisieren, steigert nicht nur den Wohnkomfort, sondern auch den Wert der Immobilie. Maßnahmen wie eine energetische Sanierung, eine neue Heizungsanlage oder der Ausbau eines Dachgeschosses können jedoch hohe Kosten verursachen.
Die Beleihung Ihrer Immobilie ermöglicht es Ihnen, diese Investitionen zu finanzieren, ohne auf Ersparnisse zurückgreifen zu müssen. Zudem bieten Banken für solche zweckgebundenen Darlehen oft besonders günstige Zinsen. Durch die Modernisierungen kann Ihre Immobilie außerdem langfristig an Wert gewinnen, was die Beleihung zu einer lohnenden Investition macht.
Investitionen in weitere Immobilien
Die Beleihung einer Immobilie bietet Ihnen die Möglichkeit, in zusätzliche Objekte zu investieren – sei es als Kapitalanlage oder zur Eigennutzung. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen können Sie die freigesetzten Mittel nutzen, um ein weiteres Haus oder eine Wohnung zu erwerben.
Dieser Ansatz ist besonders interessant, wenn Sie ein passives Einkommen durch Vermietung aufbauen möchten. Die bereits abbezahlte Immobilie dient als Sicherheit, sodass Banken Ihnen oft günstige Konditionen anbieten. Auf diese Weise schaffen Sie die Grundlage für den Aufbau eines Immobilienportfolios, das Ihnen langfristige finanzielle Stabilität bietet.
Konsolidierung von Schulden
Eine Immobilie zu beleihen, kann auch sinnvoll sein, um bestehende Schulden zu konsolidieren. Das bedeutet, dass Sie mehrere bestehende Kredite oder Verbindlichkeiten zusammenfassen und durch ein einziges Darlehen ablösen.
Gerade wenn Sie teure Ratenkredite oder Dispokredite abbezahlen müssen, bietet die Beleihung den Vorteil niedrigerer Zinsen. Durch die Zusammenführung der Verbindlichkeiten können Sie nicht nur Geld sparen, sondern auch Ihre monatliche finanzielle Belastung senken und Ihre finanzielle Situation deutlich übersichtlicher gestalten.
Wie funktioniert die Beleihung einer Immobilie?
Wenn Sie eine Immobilie beleihen möchten, sei es eine Wohnung, ein Haus oder ein Grundstück, spielt es keine Rolle, wie Sie Eigentümer geworden sind – ob durch Kauf, Schenkung oder Erbschaft. Auch vermietete Immobilien können als Sicherheit genutzt werden, vorausgesetzt, sie befinden sich in Deutschland. Viele Banken setzen voraus, dass das Haus oder die Wohnung schuldenfrei ist, während andere auch eine Beleihung ermöglichen, wenn das Objekt noch teilweise finanziert wird.
Grundbucheintrag: Vorrang und Nachrang
Je nach Restschuld erfolgt die Eintragung einer Grundschuld oder Hypothek im Grundbuch entweder vorrangig oder nachrangig. Der Rang spielt eine entscheidende Rolle, insbesondere wenn der Kredit nicht zurückgezahlt werden kann. Falls es zu einer Zwangsversteigerung kommt, werden die Gläubiger entsprechend ihrer Platzierung im Grundbuch ausgezahlt. Nachrangige Gläubiger haben ein höheres Risiko, da der Erlös möglicherweise nicht ausreicht, um ihre Forderungen zu decken.
Ein schuldenfreies Objekt bietet die Möglichkeit einer Erstrangfinanzierung, die in der Regel mit niedrigeren Zinsen einhergeht. Ist die Immobilie hingegen noch belastet, handelt es sich um eine Nachrangfinanzierung, die wegen des erhöhten Risikos höhere Zinssätze mit sich bringt. Sollten im Grundbuch Dienstbarkeiten wie Wohnrechte oder Nießbrauch eingetragen sein, könnte dies die Beleihung erschweren. Viele Kreditgeber verlangen in solchen Fällen, dass die Rechteinhaber ihrem Rangrücktritt zustimmen, da diese Einträge den Wert der Immobilie im Fall einer Versteigerung mindern können.
Haushaltsrechnung als Voraussetzung
Bevor die Bank einer Beleihung zustimmt, prüft sie Ihre finanzielle Situation. Hierbei wird eine Haushaltsrechnung erstellt, die Ihre monatlichen Lebenshaltungskosten sowie die geplanten Ratenzahlungen inklusive Zinsen berücksichtigt. Ohne ein ausreichendes Einkommen oder bei finanzieller Instabilität kann die Bewilligung eines Kredits schwierig sein, da die Bank sicherstellen möchte, dass Sie die laufenden Zahlungen leisten können.
Eine Immobilienbeleihung erfordert daher eine sorgfältige Planung und die Erfüllung aller Voraussetzungen, um sowohl dem Kreditgeber als auch Ihnen als Eigentümer maximale Sicherheit zu bieten.
Voraussetzungen für eine erfolgreiche Beleihung
Damit eine Beleihung genehmigt wird, müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein. Die wichtigsten Voraussetzungen sind:
- Vollständige oder teilweise abbezahlte Immobilie: Die Immobilie sollte schuldenfrei sein oder über ausreichend Eigenkapitalanteil verfügen.
- Ausreichende Bonität: Banken prüfen Ihr regelmäßiges Einkommen, Ihre berufliche Situation und Ihre bisherigen finanziellen Verpflichtungen.
- Eintrag im Grundbuch: Es muss möglich sein, eine Grundschuld als Sicherheit einzutragen.
- Verwendungszweck (je nach Anbieter): Manche Kreditinstitute setzen voraus, dass das Kapital zweckgebunden, z. B. für Renovierungen oder Investitionen, verwendet wird.
Hausbesitzer, die diese Voraussetzungen erfüllen, haben gute Chancen, ein Immobiliendarlehen zu attraktiven Konditionen zu erhalten.
Wie wird der Beleihungswert berechnet?
Der Beleihungswert einer Immobilie liegt stets unter ihrem Verkehrswert, also dem aktuellen Marktpreis oder potenziellen Kaufpreis. Aufgrund möglicher Marktschwankungen wird er meist auf 50 bis 90 % des Verkehrswertes angesetzt. Die Wertermittlung erfolgt häufig durch ein Sachverständigengutachten und unterliegt gesetzlichen Vorgaben sowie bankinternen Richtlinien.
Methoden zur Ermittlung des Beleihungswertes
- Vergleichswertverfahren:
Dieses Verfahren wird vor allem bei Wohnimmobilien genutzt. Es orientiert sich an kürzlich erzielten Verkaufspreisen ähnlicher Immobilien in der Umgebung. Unterschiede zwischen den Objekten werden durch Wertanpassungen berücksichtigt. - Ertragswertverfahren:
Genutzt bei vermieteten Immobilien, basiert diese Methode auf den Mietreinerträgen des Gebäudes, die auf die Gegenwart abgezinst werden. Der Bodenwert wird separat berechnet und anschließend addiert. - Sachwertverfahren:
Eingesetzt bei selbst genutzten Immobilien, insbesondere Neubauten. Hier werden die Neubaukosten des Gebäudes – abzüglich eventueller Abnutzung – und der Bodenwert separat ermittelt und kombiniert.
Jedes Verfahren hat seine Vor- und Nachteile, je nach Art und Nutzung der Immobilie. Die Wahl der Methode beeinflusst den letztendlichen Beleihungswert, der für die Kreditvergabe entscheidend ist.
Erforderliche Unterlagen und Dokumente
Ähnlich wie für einen Immobilienkredit im Ausland benötigen Sie auch für die Beantragung einer Immobilienbeleihung eine Reihe von Unterlagen, die die Bank zur Prüfung heranzieht. Dazu gehören:
- Eigentumsnachweis: Grundbuchauszug, der belegt, dass Sie der Eigentümer der Immobilie sind.
- Immobilienbewertung: Falls vorhanden, ein aktuelles Wertgutachten. Alternativ führt die Bank selbst eine Wertermittlung durch.
- Einkommensnachweise: Gehaltsabrechnungen, Steuerbescheide oder Einkünfte aus Selbstständigkeit.
- Nachweise über bestehende Verbindlichkeiten: Informationen zu anderen Krediten, die Sie derzeit bedienen.
- Zweckbezogene Nachweise: Bei zweckgebundenen Darlehen können Angebote oder Rechnungen, z. B. für Renovierungen, erforderlich sein.
Mit diesen Dokumenten kann die Bank Ihre persönliche Situation und die Wertigkeit der Immobilie bewerten, um Ihnen ein passendes Finanzierungsangebot zu unterbreiten.
Vor- und Nachteile der Immobilienbeleihung
Die Beleihung einer Immobilie bietet eine attraktive Möglichkeit, Kapital freizusetzen, ohne das Eigentum zu verlieren. Sie ist besonders dann interessant, wenn größere Investitionen geplant sind oder bestehende Verbindlichkeiten konsolidiert werden sollen. Dennoch ist es wichtig, die Vor- und Nachteile sorgfältig gegeneinander abzuwägen, bevor Sie sich für diesen Schritt entscheiden.
Vorteile
- Kapitalbeschaffung ohne Verkauf:
Eine der größten Stärken der Immobilienbeleihung ist, dass Sie liquide Mittel erhalten, ohne Ihre Immobilie verkaufen zu müssen. Dadurch behalten Sie die langfristigen Vorteile, wie mögliche Wertsteigerungen oder die Option, die Immobilie später zu vererben. Dies macht die Beleihung zu einer idealen Lösung für Hausbesitzer, die zwar kurzfristig Kapital benötigen, ihr Eigentum jedoch nicht aufgeben möchten. - Günstige Zinsen:
Im Vergleich zu unbesicherten Krediten, wie beispielsweise einem Ratenkredit, profitieren Sie bei einer Immobilienbeleihung von deutlich niedrigeren Zinssätzen. Da die Immobilie als Sicherheit dient, reduziert sich das Risiko für die Bank, was sich in besseren Konditionen für Sie niederschlägt. Dies gilt besonders für schuldenfreie oder nur gering belastete Immobilien. - Flexible Verwendung:
Die Mittel aus der Beleihung können für zahlreiche Zwecke genutzt werden. Ob Renovierungen, der Erwerb weiterer Immobilien, die Tilgung bestehender Kredite oder größere Anschaffungen – die Flexibilität macht diese Finanzierungsmethode besonders attraktiv. Einige Banken setzen jedoch eine Zweckbindung voraus, was bei geplanten Investitionen wie Modernisierungen zusätzliche Vorteile bieten kann. - Hohe Kreditbeträge möglich:
Da die maximale Kreditsumme auf dem Beleihungswert Ihrer Immobilie basiert, können höhere Beträge aufgenommen werden als bei vielen anderen Finanzierungsformen. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn größere Projekte finanziert werden sollen, die über die Möglichkeiten eines klassischen Ratenkredits hinausgehen. - Langfristige Laufzeiten:
Immobiliendarlehen bieten die Möglichkeit, die Rückzahlung über viele Jahre hinweg zu strecken. Dies sorgt für eine geringere monatliche Belastung und erleichtert die Planung Ihrer Finanzen. Besonders bei größeren Summen ist diese langfristige Sicherheit ein großer Vorteil. - Wirtschaftlicher Nutzen:
Wenn Sie das Kapital aus der Beleihung nutzen, um in Modernisierungen oder neue Immobilien zu investieren, können Sie Ihre finanzielle Situation langfristig verbessern. Renovierungen steigern den Wert Ihrer Immobilie, während zusätzliche Objekte als Einkommensquelle durch Vermietung dienen können.
Nachteile
- Risiko des Immobilienverlusts:
Die größte Gefahr bei einer Immobilienbeleihung ist, dass Sie Ihre Immobilie verlieren könnten, falls Sie die vereinbarten Raten nicht zahlen können. In solchen Fällen hat die Bank das Recht, eine Zwangsversteigerung anzustreben, um ihre Forderungen zu begleichen. Dieses Risiko sollte nur eingegangen werden, wenn Ihre finanzielle Situation stabil genug ist, um die Zahlungen sicherzustellen. - Langfristige Verpflichtungen:
Eine Beleihung bedeutet, dass Sie sich für viele Jahre an Zins- und Tilgungszahlungen binden. Dies schränkt Ihre finanzielle Flexibilität ein und kann belastend werden, falls sich Ihre Einkommenssituation verschlechtert oder unerwartete Ausgaben auftreten. - Kosten für die Beleihung:
Zusätzlich zu den Zinsen entstehen bei einer Immobilienbeleihung weitere Kosten. Dazu gehören Gebühren für die Eintragung der Grundschuld ins Grundbuch, Notarkosten sowie mögliche Kosten für ein Wertgutachten der Immobilie. Diese Ausgaben sollten vorab einkalkuliert werden. - Abhängigkeit vom Immobilienwert:
Der Beleihungswert Ihrer Immobilie wird von Faktoren wie dem Marktwert, dem Zustand des Gebäudes und der Lage beeinflusst. Marktschwankungen oder ein schlechter Zustand der Immobilie können den Beleihungswert und somit die maximal mögliche Kreditsumme erheblich einschränken. - Vermögensbindung:
Obwohl Sie durch die Beleihung Kapital freisetzen, bleibt ein großer Teil des Wertes Ihrer Immobilie durch die Grundschuld gebunden. Sollten Sie die Immobilie später verkaufen wollen, müssen zunächst die offenen Darlehensbeträge beglichen werden, bevor Sie über den Erlös frei verfügen können. - Bonitätsprüfung erforderlich:
Auch wenn die Immobilie als Sicherheit dient, prüfen Banken Ihre finanzielle Situation sehr genau. Ein unregelmäßiges Einkommen oder eine schlechte Bonität können dazu führen, dass die Beleihung abgelehnt wird. Dies stellt für manche Antragsteller eine erhebliche Hürde dar.
Die Immobilienbeleihung bietet viele Vorteile, insbesondere für Eigentümer, die kurzfristig Kapital benötigen und ihre Immobilie langfristig behalten möchten. Dennoch sollte der Schritt gut überlegt sein, da die damit verbundenen Verpflichtungen und Risiken nicht zu unterschätzen sind. Eine fundierte Planung und Beratung helfen dabei, die richtige Entscheidung für Ihre finanzielle Situation zu treffen.
Welche Alternativen gibt es zur Immobilienbeleihung?
Wenn Sie Kapital benötigen, aber die Beleihung Ihrer Immobilie nicht der richtige Weg für Sie ist, gibt es verschiedene Alternativen. Diese bieten je nach Ihrer finanziellen Situation und Ihren Zielen unterschiedliche Vor- und Nachteile. Zu den gängigsten Optionen gehören der Hypothekenkredit, der Ratenkredit und der Verkauf mit anschließender Rückmiete (Sale-and-Lease-Back).
Hypothekenkredit vs. Ratenkredit
1. Hypothekenkredit
Ein Hypothekenkredit ist eine klassische Finanzierungsform für Immobilienbesitzer. Wie bei der Beleihung dient die Immobilie als Sicherheit, was zu vergleichsweise niedrigen Zinssätzen führt. Hypothekenkredite sind ideal für größere Summen und längere Laufzeiten, beispielsweise bei Renovierungen oder Investitionen.
Vorteile:
- Günstige Zinsen durch Grundschuldabsicherung.
- Höhere Kreditsummen im Vergleich zu unbesicherten Krediten.
- Langfristige Planungssicherheit durch feste Laufzeiten.
Nachteile:
- Notarkosten und Gebühren für die Grundbucheintragung.
- Längere Bearbeitungszeit durch Bonitäts- und Immobilienbewertung.
2. Ratenkredit
Ein Ratenkredit ist eine unbesicherte Finanzierungsmöglichkeit, die schnell und unkompliziert beantragt werden kann. Dieser Kredit eignet sich besonders für kleinere Kapitalbedarfe oder kurzfristige Anschaffungen.
Vorteile:
- Kein Grundbucheintrag erforderlich.
- Schnelle Auszahlung, oft innerhalb weniger Tage.
- Flexibler Verwendungszweck ohne Zweckbindung.
Nachteile:
- Höhere Zinssätze, da keine Sicherheiten hinterlegt werden.
- Begrenzte Kreditsummen, abhängig von der Bonität.
Während der Hypothekenkredit bei großen Summen eine bessere Wahl ist, punktet der Ratenkredit durch Schnelligkeit und Einfachheit.
Verkauf und Rückmiete (Sale-and-Lease-Back)
Der Verkauf und die anschließende Rückmiete (Sale-and-Lease-Back) ist eine weitere Alternative, die vor allem für ältere Immobilienbesitzer interessant sein kann. Dabei verkaufen Sie Ihre Immobilie an ein Unternehmen oder einen Investor und mieten diese anschließend zurück.
Wie funktioniert das?
- Sie erhalten den vollen Kaufpreis der Immobilie als liquide Mittel.
- Gleichzeitig schließen Sie einen Mietvertrag ab, der Ihnen das Wohnrecht sichert.
- Diese Lösung ist besonders beliebt, um Kapital im Alter freizusetzen, ohne das Eigenheim sofort aufgeben zu müssen.
Vorteile:
- Sofortige Liquidität durch den Verkauf.
- Kein Risiko eines Kreditausfalls oder einer Zwangsversteigerung.
- Wohnrecht bleibt durch den Mietvertrag gesichert.
Nachteile:
- Sie verlieren das Eigentum an der Immobilie.
- Monatliche Mietzahlungen können langfristig eine Belastung darstellen.
- Je nach Anbieter sind die Konditionen weniger vorteilhaft als bei anderen Modellen.
Jede dieser Alternativen hat spezifische Vor- und Nachteile, die von Ihren persönlichen Bedürfnissen und der gewünschten Flexibilität abhängen. Während der Hypotheken- oder Ratenkredit eher klassische Wege der Finanzierung darstellen, kann das Sale-and-Lease-Back-Modell eine innovative Lösung für Kapitalbedarfe im Alter sein. Überlegen Sie genau, welche Option am besten zu Ihrer Situation passt, und ziehen Sie bei Bedarf eine professionelle Beratung hinzu.
FAQ
Kann ich eine abbezahlte Immobilie beleihen?
Ja, eine abbezahlte Immobilie können Sie problemlos beleihen. Der Vorteil besteht darin, dass Sie über eine höhere Sicherheit verfügen, was oft bessere Konditionen bei der Bank ermöglicht.
Wie hoch kann man eine Immobilie beleihen?
In der Regel können Sie bis zu 80–100 % des Beleihungswerts Ihrer Immobilie beleihen. Der genaue Betrag hängt von Ihrer Bonität, dem Zustand der Immobilie und den Vorgaben der Bank ab.
Kann man ein Haus verschenken, das noch nicht abbezahlt ist?
Ja, das ist möglich, allerdings übernimmt der Beschenkte die damit verbundenen Verpflichtungen, wie bestehende Grundschulden oder Darlehensraten. Vor einer Schenkung sollte die Zustimmung der Bank eingeholt werden, da diese als Kreditgeber abgesichert bleiben möchte.
Fazit
Die Beleihung einer abbezahlten (oder größtenteils abbezahlten) Immobilie bietet Haus- und Wohnungseigentümern eine attraktive Möglichkeit, Kapital freizusetzen, ohne ihr Eigentum aufzugeben. Sie eignet sich besonders für diejenigen, die finanzielle Mittel für Renovierungen, Investitionen oder die Konsolidierung von Schulden benötigen, dabei aber weiterhin von der Wertsteigerung ihres Eigenheims profitieren möchten.
Ob eine Beleihung, ein Verkauf oder eine alternative Finanzierungslösung der richtige Weg ist, hängt von Ihrer individuellen Situation ab. Eine professionelle Beratung hilft, die passende Entscheidung zu treffen und langfristig finanzielle Sicherheit zu gewährleisten. Wer seine Optionen abwägt und alle Aspekte berücksichtigt, kann die Immobilienbeleihung gezielt als Mittel zur Erreichung seiner Ziele nutzen.